Gamze Akpinar ist sowohl als Ehrenamlerin im Friedensdorf Oberhausen, wie auch im Betreuerkreis des Förderkreis Kriegskinder in Emmerich aktiv.
Das Friedensdorf Oberhausen hat Gamze in Ihrem letzen Januar Newsletter interviewt. www.friedensdorf.de
Wie kamen Sie ins Friedensdorf?
Ich wollte ein Praktikum im sozialen Bereich machen und eine Freundin gab mir den Tipp, mich als Praktikantin bei Friedensdorf International zu bewerben. 2017 habe ich mein Jahrespraktikum im Friedensdorf begonnen – zunächst sechs Monate im Lernhaus und danach sechs weitere Monate im Heimbereich. Nach meinem Praktikum bin ich ins Ehrenamt eingestiegen. Seitdem betreue ich regelmäßig Kinder im Krankenhaus und unterstütze im Heimbereich.
Was ist Ihre Motivation für ein Ehrenamt im Friedensdorf?
Es ist immer wieder schön zu sehen, wie lebensfroh und tapfer die Kinder trotz ihres Schicksals sind. Insbesondere die Betreuung der Kinder im Krankenhaus ist für mich eine Herzensangelegenheit. Vor allem nach den Operationen ist es für die Kinder schön, wenn jemand da ist und auch für die Krankenhäuser ist die ehrenamtliche Betreuung eine wichtige Entlastung. Einige Kliniken wünschen sich auch eine 24-Stunden-Betreuung für Notfälle oder kleinere Kinder. Das können unsere ehrenamtlichen Helfer vor Ort nicht immer leisten. Wenn es meine Zeit erlaubt, springe ich gerne ein, um beispielsweise wie vor kurzem den Mayener Freundeskreis in einem Krankenhaus zu unterstützen. Im Krankenhaus malen, basteln oder spielen wir gerne – das ist für die Kinder eine schöne Ablenkung und vertreibt Langeweile.
Welche Momente haben Sie besonders berührt?
Wenn die Kinder mit sehr schweren Verletzungen nach Deutschland kommen, ist es immer wieder berührend zu sehen, wie die Kinder genesen zu ihren Familien zurückkehren und beispielsweise wieder alleine laufen können. Die Kinder strengen sich immer sehr an, damit sie schnell gesund werden und auf den Abschiedspartys reißt einen die Freude über die Heimkehr einfach mit.
Was wünschen Sie dem Friedensdorf für die Zukunft?
Ich wünsche mir, dass sich zukünftig noch mehr Krankenhäuser dazu entschließen, Friedensdorf-Kindern eine Behandlung zu ermöglichen und dass die Bearbeitung der Visaanträge einfacher wird. Außerdem wünsche ich mir, dass noch mehr Leute von der Arbeit des Friedensdorfes erfahren und sich der Hilfe für Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten anschließen.