Das Friedensdorf International Oberhausen e.V. wurde im Jahre 1967 von Oberhausener Bürgern gegründet. Auslöser waren der 6- Tagekrieg zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn sowie der damals beginnende Vietnamkrieg. Diese Kriege brachten unendliches Leid vor allem für die betroffenen Kinder in den Ländern, das zu lindern und ihnen zu helfen war das vorrangige Ziel der Gründer. Bis heute hat sich daran nichts geändert, nur weitere Länder und Krisengebiete sind dazugekommen, sodass die Hilfe leider in immer größerem Umfang notwendig wird. Neben der Unterstützung von Förderprojekten in den betroffenen Ländern als Hilfe zur Selbsthilfe wird es nach wie vor erforderlich sein, einzelnen Kindern in Europa gezielte Hilfe zukommen zu lassen, die in den Heimatländern aus den unterschiedlichsten Gründen derzeit nicht geleistet werden kann. Diese Einzelfallhilfe erfordert nach wie vor die Reise der Kinder ohne ihre Eltern in ein für sie fremdes Land ebenso das Vertrauen der Eltern in die Helfer, denen sie ja ihre Kinder vorbehaltlos anvertrauen (müssen).
Da nicht unbegrenzt Kindern in Deutschland und den Nachbarländern geholfen werden kann und überprüft werden muss, ob diese Behandlungen für die Kinder auch sinnvoll und segensreich sind, werden umfangreiche Vorabuntersuchungen nötig.
Bevor die Kinder in Deutschland behandelt werden können, wird in ihrer Heimat geprüft, ob sie aufgenommen werden können. Dazu müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- eine medizinische Behandlung in ihrer Heimat ist nicht möglich,
- in Europa hingegen ist dies Erfolg versprechend;
- es gibt einen Klinikplatz zur kostenlosen Behandlung;
- das Kind kann nach der Behandlung zu seiner Familie zurückkehren;
- und diese kann sich selbst keine Behandlung im Ausland leisten.
In Sprechstunden in den jeweiligen Ländern werden die Kinder ausgewählt, die mitfliegen können. Leider stehen meist weniger Behandlungsplätze zur Verfügung als es Kinder gibt, die Hilfe brauchen. Dennoch können mehr als 500 verletzte oder kranke Mädchen und Jungen Jahr für Jahr neben anderen auch durch unsere Hilfe medizinisch behandelt werden. Und jedes geheilte Kind ist ein Sieg.
Nach der Krankenhausbehandlung kommen die Kinder zur Rehabilitation ins Friedensdorf. Die Wunden werden versorgt, die Kinder lernen, mit Prothesen zu laufen oder zu greifen bzw. lernen den Umgang mit Medikamenten, die sie später selbst einnehmen müssen.
1997 entstand mit der neu etablierten Handchirurgie im St. Willibrord Spital Emmerich der Kontakt mit dem Friedensdorf Oberhausen. Insbesondere die Behandlung handverletzter Kinder und von Kindern mit Handfehlbildungen stellte damals schon einen großen Bedarf dar und ausgewiesene Handchirurgische Abteilungen waren damals wie heute relativ selten.
In den Jahren 1997 bis 2000 konnten wir so immer wieder einzelne Kinder mit Zustimmung der Geschäftsführung behandeln. Jedoch nie in der Zahl und der Regelmäßigkeit wie uns das heute möglich ist.
Seit 2001 lastet auf den Krankenhäusern durch die Umstrukturierung der Finanzierung durch das Gesundheitssystem ein zunehmender finanzieller Druck. Somit ergab sich für uns die Notwendigkeit zur Mitfinanzierung der Behandlungskosten der Kinder um diese Hilfe weiterhin gewährleisten zu können.
Mit einigen Freunden und Kollegen aus dem Krankenhaus wurde dafür am 9.11.2001 der Förderkreis Kriegskinder e.V. Emmerich gegründet.
Dies hat sich rückblickend als sehr segensreich herausgestellt. Konnten wir am Anfang nur einzelne Kinder im Jahr zur Behandlung aufnehmen, sind es in den letzten Jahren immer etwa 13 Kinder jährlich gewesen, denen wir im Krankenhaus helfen konnten. Unser Förderkreis hat jetzt im Bewusstsein der Bevölkerung Emmerichs und Umgebung einen beachtlichen Platz eingenommen, sodass wir uns über ca. 200 Mitglieder und zahlreiche Einzelspender freuen dürfen, die uns in unserer Arbeit unterstützen. Dank dieser Unterstützung gehören wir zu den Krankenhäusern, welche die größte Zahl an Kindern hier in Deutschland vom Friedensdorf Oberhausen zur Behandlung aufnehmen, insgesamt mehr als 270 Kinder seit 1997.
Nach Schließung der Handchirurgie im St. Willibrord Spital Emmerich im Jahre 2017 konnte unser Förderkreis mit dem St. Willibrord Spital eine Kooperationsvereinbarung treffen, die weiterhin die unentgeltliche Behandlung von Kriegskindern ermöglicht. Das St. Willibrord Spital stellt nach Bedarf einen OP-Saal nebst notwendigem Personal (außer dem Operateur) zur Verfügung. Die Vor- und Nachsorge erfolgt auf der Kinderstation. Dank der großzügigen Unterstützung des St. Willibrord Spitals und dank des Honorarverzichts unseres Operateurs können wir die Annahme und Behandlung der Kriegskinder in gewohnter Weise fortsetzen.
Sich mehrende Probleme mit Aufnahme und Kosten für die Behandlung von geschädigten Kindern haben das Friedensdorf Oberhausen veranlasst, selbst aktiv zu werden, was die Behandlungsoptionen anbelangt. Ein eigener Behandlungsbereich im Rahmen einer Tagesklinik soll in der Heim- und Pflegeeinrichtung in Oberhausen entstehen. Die vorbereitenden Arbeiten sind bereits fortgeschritten und die Fertigstellung wird in 2019 erwartet. Unser Förderkreis unterstützt Planung und Ausrüstung dieser Einrichtung, damit der Aufenthalt der Kriegskinder in Krankenhäusern auf schwere Operationen, die eine aufwendige stationäre Versorgung erfordern, beschränkt bleiben kann.
Über all dem wollen wir aber nicht vergessen, dass diese Hilfe nur durch das Zusammenwirken mehrerer Kräfte in Gang gehalten wird, die wie Zahnräder ineinandergreifen und erst so den Erfolg der Behandlung für die Kinder gewährleisten.
Einerseits sind es die Helfer und Kontaktpersonen in den Heimatländern, dann wesentlich das Friedensdorf Oberhausen, das die Kinder nach Deutschland bringt und beherbergt, und zuletzt die Krankenhäuser, wie unseres in Emmerich mit deren Unterstützern. Nicht zu vergessen die vielen ehrenamtlichen Helfer, die den Krankenhausaufenthalt für „unsere“ Kinder dadurch erträglicher machen, dass jeden Tag eine Betreuung zu den Kindern kommt und mit ihnen spielt oder spazieren geht.
Natürlich freuen wir uns auch über Spenden von gut erhaltener gebrauchter Kinderkleidung für Jungen und Mädchen zwischen 3 und 14 Jahren, da die Kinder im Friedensdorf Oberhausen mit nur wenigen Kleidungsstücken ankommen und immer wieder einmal neue Kleidung benötigen. Wenn für die Friedensdorfkinder im Krankenhaus aktuell kein Bedarf an Kleidung besteht, bitten wir, die Kleidungsstücke für andere Kinder ins Friedensdorf zu bringen. Dort besteht immer Bedarf an Kinderkleidung und Schuhen.
Sollten Sie näheres über das Friedensdorf International in Erfahrung bringen wollen besuchen Sie die Homepage www.friedensdorf.de.
Die Arbeit unseres Vereins wird ausschließlich von ehrenamtlichem Engagement getragen. Wir sind stolz darauf, dass 95% unserer Einnahmen aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen ausschließlich den Kriegskindern zugutekommt.
Die Gemeinnützigkeit unseres Fördervereins wird regelmäßig vom Finanzamt Kleve bestätigt. Wir sind daher berechtigt, Zuwendungsbestätigungen für Spenden auszustellen.
Verantwortlich für unseren Förderkreis ist im Sinne des Vereinsrechts der Vorstand bestehend aus:
1. Vorsitzender: Dr. med. Heinz Grunwald
2. Vorsitzender: Stefan Hoymann
Kassenwart: Dr. Werner Unland